Sonntag, 18. Juli 2021

CSD Bremen und ihr Verbot von Fetischen auf den Demonstrationen.

 Liebe queere Comminity,


in Hinblick auf die Aussage in ihren Grundsätzen des CSD-Bremen e.V. von 2020
"Wir wollen nicht bewerten, wessen Probleme größer oder kleiner sind. Aber das Darstellen von Fetischen in der Öffentlichkeit finden wir nicht hilfreich, wenn wir bei der gleichen Demonstration und Kundgebung über Themen wie Asylrecht, Trans*Recht oder queere Krankenversorgung sprechen möchten. Gerade bei Fetischen, die für Zuschauende sexuell gelesen werden, stellt sich zusätzlich das Problem, dass das Publikum nicht einwilligen kann (fehlender Konsens im Sinne von Safe, sane, consensual)."

möchte ich mich als ehemaliger Vorsitzender des LCNW (Leder Club Nord West e.v.) auf das schärfst beschweren.

In unserem Koalitionsvertrag Rot-Grün-Rot im Land Bremen steht:

Queerpolitik institutionalisieren
Die Lebenslagen von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Trans‐ und Interpersonen sowie Queeren (LSBTIQ*) sind gerade im Alltag oft von spezifischen Bedürfnissen geprägt. Vom Inter‐Kind in der Kita bis zur lesbischen Seniorin im Altersheim fehlt es an Rahmenbedingungen, um diskriminierungsfrei aufwachsen und leben zu können. Um die Anforderungen gebündelt bearbeiten zu können, ihnen ressortübergreifend die notwendige Aufmerksamkeit zu garantieren und um den Landesaktionsplan gegen Homo‐, Trans‐ und Interphobie konsequent umzusetzen richten wir eine queerpolitische Koordination im Senat ein.

Antidiskriminierung
Wir dulden keine Diskriminierung im Land Bremen. Um von Diskriminierung betroffenen Menschen den Weg zu der für sie richtigen Anlaufstelle zu erleichtern, schaffen wir eine unabhängige Antidiskriminierungsstelle. Diese werden wir angemessen ausstatten. Anknüpfend an das bestehende Netzwerk schaffen wir zuverlässige und nachhaltige Strukturen.

Die queerpolitische Koordination findet bereits statt, der sogenannte Queerpolitische Beirat: https://www.soziales.bremen.de/jugend_familie/lsbtiq/queerpolitischer_beirat-99085
dem auch ich als ständiger Gast für den SoVD (Sozialverband Deutschland) angehöre und auch in diesem Beirat werde ich meinen Ärger und Unmut ausdrücken.

Die SPDqueer wird die sich dem Thema annehmen.

Die Definition von Fetisch ist laut Wikipedia: Als sexueller Fetischismus wird in der Regel eine sexuelle Devianz verstanden, bei der ein meist unbelebter Gegenstand (vgl. Objektsexualität), der sogenannte Fetisch, als Stimulus der sexuellen Erregung und Befriedigung dient.
Oder einfacher: Fetisch ist die sexuelle Erregung an leblosen Objekten. Und nichts weiteres und es bezieht sich genauso auf Handtaschen oder Schuhe, Wolle, was auch immer und somit auch auf den von uns praktizierten Fetischen. Es ist auch keine sexuelle Abweichung und auch in der Regel nicht behandlungsbedürftig solange - wie bei praktisch allem im Leben - damit nicht übertrieben wird. Letzteres ist ja keineswegs der Fall.

Auch wenn der CSD-Bremen zwischenzeitlich eine Pressemitteilung veröffentlicht hat (https://www.csd-bremen.org/2021/pressemitteilung-38/) ändern nichts an einer Diskriminierung der Aussage von Oben innerhalb unserer LSBTQ*-Comminity. Die Presserklärung von heute enthält unter anderen den Satz "Dass das Wort Fetisch mehrere Bedeutungen hat, wurde dabei schlichtweg übersehen.", was schlichtweg falsch ist (siehe oben genannte Definition) und kann nicht auf sexuelle Handlungen "verdreht" werden um eine Entschuldigung für eine so groben Fehler herbei zu führen.

Ich lade euch ein für eine offene und diskriminierungsfreie Welt zu kämpfen. Ganz im Sinne der Forderungen des CSD-Deutschland "Bekämpfung von Diskriminierung innerhalb Community"


Beste Grüße
Udo






1 Kommentar:

  1. Dazu den Artikel von der TAZ:
    https://taz.de/Streit-um-die-CSD-Parade-in-Bremen/!5781658/

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