Donnerstag, 29. November 2018

Antrag Psychiatrischer Krisendienst


BREMISCHE BÜRGERSCHAFT BEHINDERTER MENSCHEN

Psychiatrischer Krisendienst

Beschlussvorschlag der Arbeitsgemeinschaft Selbst Aktiv – Menschen mit Behinderungen in der SPD–Landesorganisation Bremen

Die Bürgerschaft behinderter Menschen stellt fest:

dass Menschen mit psychischen Problemen in Krisensituationen nicht ausreichend unterstützend versorgt werden. Die Situation ist vor allem in Nächten sowie an Sonn- und Feiertagen prekär, wenn ambulante Stützpunkte nicht erreichbar sind. Zurzeit besteht nur ein einziger Stützpunkt für die gesamte Stadt Bremen. Tagsüber als Café Klatsch in der Helgoländer Straße (Walle), nachts von 20:00 bis 01:00 Uhr als Nachtcafé für psychiatrische Hilfe.
In den übrigen Zeiten besteht neben einem Krisentelefon nur noch die Möglichkeit der ärztlichen Hilfe im Klinikum Bremen Ost. Ambulanzen oder eine Wegbegleitung sind nicht vorgesehen. Hier muss die Polizei, die hierfür nicht qualifiziert ist, eingreifen.
Wir sehen die große Gefahr, dass Menschen in psychischen Notlagen, aufgrund von nicht qualifizierter Handhabung, in noch tiefere Krisensituationen gedrängt werden, hier aber gerade die maximale Sensibilität notwendig wäre.


Die 24. Bürgerschaft behinderter Menschen fragt und fordert:
Warum gibt es keinen durchgehenden psychiatrischen Krisendienst, zum Beispiel durch psychiatrisch und psychotherapeutisch tätige Kassenärzte? Vorbild könnte der (körpermedizinisch) ärztliche Bereitschaftsdienst sein.
Wie wird die Gesundheitsbehörde dem Missstand abhelfen, dass psychiatrische Notfallpatienten in Krisensituationen von der Polizei in Handschellen der Klinik zugeführt werden, obwohl dies fachlich nicht notwendig ist? Hat die Polizei darüber hinaus überhaupt ein Recht zum Krankentransport?
Wir begrüßen die Ausweitung des Nachtcafés in Walle, sehen aber weiterhin den derzeitigen Umgang mit Menschen in psychischen Krisensituation als unverhältnismäßig an.

Für die Fraktion Udo Schmidt
Schriftliche Stellungnahme wird bis zum 31.03.19 an den AK-Protest erbeten.

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